Am 9. Juli 1855 gründete ein Freundeskreis aus elf Studenten in Leipzig eine Wingolfsverbindung.
Allerdings verweigerte das Leipziger Universitätsgericht die Bestätigung, weil es befürchtete, dass es zu Konflikten wegen der Duellfrage und damit der Ehrenfrage zwischen dem Wingolf und anderen Verbindungen kommen könnte.
Der Wingolf lehnte schon damals – wie auch heute – das Duell- und Mensurwesen ab.
Am Silvesterabend 1855 wurde die Verbindung unter dem Namen. „Wittenbergia“ von der Universität genehmigt.
Erst seit 1865 konnte es einen (nun endlich) anerkannten „Leipziger Wingolf“ an der Universität geben.
Der Wingolf konnte 70 Jahre lang wachsen, blühen und gedeihen, bis er sich 1935 unter Druck der nationalsozialistischen Hochschulpolitik vertagen, das heißt auflösen musste.
In der DDR unter dem SED-Regime blieb er – wie alle anderen Studentenverbindungen – verboten. Während dieser Zeit übernahm der Kieler Wingolf die Patenschaft des Leipziger Wingolfs und pflegte dessen Tradition.
Im Mai Jahr 2001 gründete ein Freundeskreis von sieben Studenten den Leipziger Wingolf wieder neu.