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Universitäts- und Stadtgeschichte Leipzig


Stadtgeschichte

Leipzig ging aus dem Fischerdörfchen Lipsk (von lip, lipa für Linde) hevor, welches die wendischen Sorben am Zusammenfluss von Pleiße und Parthe gründeten. 1015 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt. 1165 erhielt Leipzig das Marktrecht (Recht, dauerhaft Handel zu treiben). Leipzig war Knotenpunkt zwischen Ost- und Westeuropa als Zentrum für Pelzhandel. Leipzig erhielt 1273 das Münzrecht (Recht, eigene Münzen zu prägen). Die Höfe am Brühl (Brühl – altdt. Für Sumpf) waren Ort des Pelzhandels. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen deutschen und böhmischen Studenten an der Universität Prag, verließen unter Führung zweier Professoren etwa 2000 Studenten Prag in Richtung Leipzig. Daraufhin gründete sich 1409 die Universität Leipzig, zuerst nur mit einer theologischen und philosophischen Fakultät. Ende des 17. Jahrhunderts wurden die alte Ratsbibliothek und die Börse gegründet. Aufgrund strenger Zensur zog der Buchhandel von Frankfurt nach Leipzig. 1813 fand die Völkerschlacht statt, Leipzig wurde in der Folge dessen von Russen besetzt. 1879 zog das Reichsgericht nach Leipzig, 1895 wurde das Reichsgerichtsgebäude eingeweiht. Zwischen 1902 und 1915 wurde der Hauptbahnhof gebaut (größter Kopfbahnhof Europas). Das Völkerschlachtdenkmal wird 1913 eingeweiht (100 Jahre nach der Völkerschlacht). 1968 erfolgte die Sprengung der Universitätskirche durch die DDR. 1989 beginnen die Friedensgebete in der Nikolaikirche sowie die Montagsdemonstrationen, die zum Mauerfall führen. 

Universitätsgeschichte

  • 1409 von zwei Professoren gegründet, die mit 2000 deutschen Studenten aufgrund von Differenzen zwischen böhmischen und deutschen Studenten von der Universität Prag abgewandert sind. Die Stadt kaufte ein Haus in der Petersstraße und schenkte es der Artistenfakultät. Das offizielle Gründungsdatum der Universität Leipzig ist der 02.12.1409.
  • Johann von Münsterberg war der erste Rektor der Universität
  • Die meisten Studenten kamen aus dem Osten Deutschlands; die Uni in vier Nationen gegliedert: meißnisch, sächsisch, bayrisch und polnisch
  • 1415 wurde die medizinische Fakultät gegründet
  • 1446 wurde die Juristenfakultät gegründet
  • 1653 wird Leibniz immatrikuliert
  • 1670 wird ein Duellverbot erlassen
  • 1687 hält Christian Thomasius die erste Vorlesung in deutscher Sprache (!)
  • 1711 wird die Universitätsbibliothek den Studenten zugänglich gemacht
  • 1818 Gründung der Leipziger Burschenschaft Germania, die zwei Jahre später verboten wird
  • 1836 Einweihung des Augusteums
  • 1918 Novemberrevolution: Studenten reißen auf dem Universitätshauptgebäude die gehisste rote Fahne herunter und hissen die Fahne der Vettiner
  • 1931 erreicht der NS-Studentenbund die absolute Mehrheit im Studentenausschuss
  • 1933 rufen 100 Professoren zur Wahl Hitlers auf, 21 Professoren und Dozenten werden aus politischen und rassenideologischen Gründen entlassen
  • 05.02.1946 wird die Universität Leipzig wiedergegründet, der gewählte Studentenratsvorsitzende Wolfgang Natonek wird zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, 1956 wird entlassen
  • 1953 erhält die Universität Leipzig den Namen Karl-Marx-Universität
  • 1968 wird die vom Krieg unversehrte Paulinerkirche gesprengt
  • 1991 finden seit 1933 die ersten freien Hochschulwahlen statt; die Universität nimmt ihren alten Namen wieder an (Alma Mater Lipsiensis), außerdem werden alle Hochschullehrerstellen neu ausgeschrieben
  • 2000 stellte die sächsische Regierung Geld für die Neugestaltung des Campus Augustusplatz zur Verfügung
  • 2002 wird die Bibliotheca Albertina in vollständig wiederhergestelltem Zustand neu eröffnet
  • 2012 wird das neue Augusteum fertiggestellt
  • 2018 wird die wiederaufgebaute Universitätskirche und Aula der Universität wieder eröffnet
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